
PANDORAS VERMÄCHTNIS
Do., 11. Juli
|Resselpark, Karlsplatz
Angela Christlieb, AT 2023, 87 Min In Anwesenheit von Regisseurin Angela Christlieb, Daniel Pabst und Marion Jaros


Zeit & Ort
11. Juli 2024, 21:00
Resselpark, Karlsplatz, 1040 Wien, Österreich
Über die Veranstaltung
Filmbeschreibung:
AT 2023, 87 Min.
Regie: Angela Christlieb, mit Daniel Pabst, Marion Jaros, Ben Pabst, u.a.
In Anwesenheit von Regisseurin Angela Christlieb, Daniel Pabst und Marion Jaros
Georg Wilhelm Pabst gilt als einer der prägenden Regisseure der Weimarer Republik, Brüche und Widersprüche in Leben und Werk laden jedoch bis heute zu Spekulationen ein. Angela Christlieb nähert sich der ambivalenten Figur über ein sich über mehrere Generationen erstreckendes Familienporträt. Briefe und Tagebucheinträge der privaten wie beruflichen Partnerin Trude Pabst verweben sich mit Filmausschnitten, Traumsequenzen und den Erzählungen der Pabst-Enkel zu einem Mosaik aus Macht, Geschlechterverhältnissen und familiärem Erbe.
Auf den Familienfotos ist Georg Wilhelm Pabst eine einschüchternde Erscheinung, die neben sich nur Randplätze übriglässt. „Übermächtiger Vater!“ ist unter einem dieser „sprechenden“ Bildzeugnisse zu lesen.
Pabsts Position in der Filmgeschichte erscheint dagegen weniger souverän und unangetastet. Sein Ansehen als einer der prägenden Regisseure der Weimarer Republik, der sich mit wirklichkeitsnahen Filmen wie Die freudlose Gasse (1925) und Die Büchse der Pandora (1929) einen Namen gemacht hatte, wurde durch seine Kooperation mit Nazideutschland nachhaltig beschädigt. Brüche und Widersprüche in Leben und Werk – Linker und Naziprofiteur, Verfechter moderner Frauenfiguren und Chauvinist, sozialer Realist und Traumlogiker – bieten bis heute Stoff für Analysen und romanhafte Fiktionalisierungen.
Angela Christlieb nähert sich der ambivalenten Figur über ein sich über mehrere Generationen erstreckendes Familienporträt, das sich fließend zwischen Erinnerungserzählung, Archivsichtung und Psychogramm bewegt… (Esther Buss)