CARAVAN

Filmbeschreibung:

AT 2024, 94 min, OmeU

Regie: Lucy Ashton

Samim, Fawad, Marwand und Najib sind aus Afghanistan nach Österreich geflohen und wollen in der neuen Heimat Wien Fuß fassen können. Das lange Warten auf positive Asylbescheide scheint dies unmöglich zu machen. Ein Dasein zwischen Behördengängen, wechselnden Minijobs und Unterkünften beginnt. Die Angst vor einer Abschiebung veranlasst sie, ihr Glück auch in anderen europäischen Städten zu suchen. Allein die Freundschaft gibt ihnen Halt in dieser ungewissen Zeit.

Lucy Ashton ermutigt sie, ihr Leben mit einer Handykamera festzuhalten. Durch das über drei Jahre entstandene Videotagebuch ermöglicht CARAVAN einen Einblick, wie schwer es für Neuangekommene ist, sich in Europa eine Existenz aufzubauen, und was es bedeutet, angekommen zu sein, aber nicht aufgenommen zu werden.

Mit Caravan hat die Regisseurin also ein äußerst interessantes Experiment durchgeführt. Film wird Leben. Leben wird Film. Und wieder kann jeder, selbst mit einem Handy, seinen Alltag zu einem magnetischen Spektakel machen. In diesem Dokumentarfilm braucht es keine Spezialeffekte, damit er funktioniert. Ohne Filter, aber mit einer starken Erzählstruktur wird uns alles auf äußerst realistische und natürliche Weise gezeigt, so dass auch wir uns in den Alltag der vier jungen Männer einfühlen und schließlich ihre Schwierigkeiten, ihre Gefühle, ihre Träume verstehen können. Unter geschickter Vermeidung von Klischees präsentiert sich dieser interessante Caravan daher sofort als ein Dokumentarfilm, der einfach und komplex zugleich ist. Eine lange und abenteuerliche Reise, die unsere Perspektive für immer verändert. (Marina Pavido)